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Liebe, die zur Beziehung wird würde ich vielleicht nicht als Virus bezeichnen. Virus ist so eine negative Bezeichnung. In Wahrigs deutschem Wörterbuch steht folgendes:

Vi|rus <['vi:-] n.; umg. auch: m.; -, 'Vi·ren> kleinster, nichtzelliger Erreger einer übertragbaren Krankheit, dessen Vermehrung nur in lebenden Wirtszellen erfolgt [<lat. virus „Schleim, Gift“] – ächz.

Es sei mir die Anmerkung erlaubt, wenn sich Liebe mit den Symptomen äußern sollte, kann ich in Zukunft darauf verzichten.

Eine Annäherung an das Thema ergibt sich durch die Beschreibung des (auch in Wahrigs Wörterbuch) ...
... Lippenherpes (Herpes labialis):
Zuerst kribbelt es leicht, die Haut spannt und brennt (OK, kling schon besser!). Dann bilden sich unschöne schmerzhafte Bläschen (Nein, das muss nicht sein.). Die Herpesviren haben ein neues Opfer gefunden. Rund 90 % aller Menschen kommen irgendwann mit ihnen in Kontak (Stimmt wieder mal total). Bei etwa 60 % bleibt die Infektion latent bestehen und kann jederzeit wieder zum Ausbruch kommen (super Analyse!), etwa durch eine Erkältung, eine Verletzung (Liebe hervorgerufen durch Mitleid *grins*), starke Sonneneinstrahlung (Sonnenstich – soll´s auch geben) oder starken Wind (?). So, das wahr´s mit dem Lexikon.

In den Anfängen der Menschheitsgeschichte waren feste Beziehungen zwischen zwei Partnern vermutlich unbekannt. Die Menschen der Altsteinzeit lebten als Jäger und Sammler in umherziehenden, größeren Gruppen zusammen. Die Frau wurde einfach an den Haaren in die Höhle gezerrt und wurde vereinnahmt.
In unserer aufgeklärten Gesellschaft will das die Frau natürlich nicht mehr. Sie will einen fürsorglichen, netten aufrichtigen Mann, der Gespräche führt und einfühlsam ist und ....

... sie dann an den Haaren in die Höhle zerrt ;)

Herzschmerz, Schlaflosigkeit und Schmetterlinge im Bauch - bestimmt haben das viele in letzter Zeit auch schon erlebt. Es handelt sich hier um ein weit verbreitetes Syndrom mit dem Namen "Liebe".
Besonders hoch überkommt das Gefühl nach den kalten Wintertagen. Um diese Zeit steigt die Zahl der Betroffenen direkt proportional zur Menge der Sonnenstrahlen. Am 14. Februar, dem Tag des heiligen Valentin, kann man zahlreiche Menschen auf der Suche nach Heilpflanzen der Seele in Gärtnereien und Blumengeschäften beobachten. Doch obwohl Dichter und Forscher seit Menschengedenken das Geheimnis der Liebe enträtseln wollen, ist noch keine Erklärung gefunden.
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen handelt es sich um einen äußerst komplexen Vorgang. Den Verlauf steuern körpereigene chemische Substanzen: Hormone und sogenannte Neurotransmitter, also Stoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen weiterleiten.
Je nachdem, welcher Stoff überwiegt, kommt es zu unterschiedlichen individuellen Erscheinungsbildern. In manchen Fällen erlischt die Motivation ebenso schnell wie es aufflammt. In anderen Fällen wird die Schwäche chronisch und geht in eine mildere Form über.
Zum Beispiel die platonische haben wir noch nicht angesprochen. Terence Hill hat es im Film "4 Fäuste gegen Rio" so ausgedrückt: Man tut nur so als ob! *lach*
Sehr schön hat Nicolas Chamfort (1741-94, ein frz. Moralist) die Liebe so beschrieben: Liebe ist der Austausch zweier Phantasien und die Berührung zweier Hautschichten.
Ich glaube das kann ich in meiner derzeitigen Lebenssituation gerne unterschreiben. Liebe kann etwas sehr wunderschönes sein. In den Augen von jemandem, der wirklich liebt sieht man Welten! Es erscheint so, als ob er fliegen könnte .... *träum*
miss.understood meinte am 3. Mai, 17:02:
die liebe
ist schon allein deshalb ein virus, weil es uns so schwer fällt zu unterscheiden, ob wir tatsächlich in eine person oder vielleicht doch nur ins verliebtsein verliebt sind. und wenn eine person einem mag, dann erzeugt das ein gutes gefühl, das man dann wiederum auch manchmal mit verliebtsein verwechselt. in wahrheit kippt man aber nur darauf rein, geliebt zu werden. es ist also übertragbar.

auch ein schönes beispiel: du sitzt mit freuden bei frühstück und da ist ein päärchen dabei, dass sie immer wieder ansieht, er streicht zwischendurch kurz mit seiner hand über ihren rücken, sie legt immer wieder ihre hand kurz auf seinem schenkel ab. sie sitzen so, dass ihre schultern sich immer wieder berühren. das ganze passiert nicht ständig und nicht vorrangig, sondern nebenbei. passiert nicht demonstrativ, sondern einfach nur zwischen den beiden. und man sitzt dort, sieht, wie sie sich ansehen, wie sehr sie sich geniessen und ohne eine bestimmte person dafür im auge zu haben, denkt man "das will ich auch". it's a virus. 
gungl antwortete am 3. Mai, 17:07:
@ miss
Hallo miss, freut mich von dir zu hören! Hast du zufällig den Film "Herr Lehmann" gesehen. Also wie Herr Lehmann mit seiner Kathrin dieses Problem erörtert ist einfach göttlich!!! O-Ton: "Ich bin verliebt in dich, aber ich liebe dich nicht!"
Also, ausleihen oder kaufen und ansehen - ein cineastisches Highlight! 
waldar antwortete am 3. Mai, 17:48:
neenee
vielmehr lesen oder das hörbuch anhören!
ansonsten kann man das so stehen lassen! gelungen... 
tom antwortete am 3. Mai, 18:21:
@miss
Danke! 
oops meinte am 4. Mai, 20:42:
wie immer ein vergnügen von dir zu lesen 
gungl antwortete am 5. Mai, 08:19:
Vielen Dank oops-Schatz!
Ich mache mir halt so (meine) :) Gedanken über das Leben. Sozusagen "locker vom Hocker" ohne verbissene Standpunkteverteidigung bis zum letzten Mann mit Mienensperren und Stacheldrahtverhaue *grins* 
kdany meinte am 7. Mai, 16:27:
@ miss: ein ausgangspunkt meines 'verliebtseins' ist schon das gefühl, " wenn eine person einem mag".
"schmetterlinge" (@ gungl) hab' ich noch nie gespürt. mmmh, ab wann flatterts da im buch...
ich hab's nur (und immer wieder) umgekehrt erlebt: dann nämlich nervöses bauchkrippel, wenn ich 'eifersüchtig' war...
==> oder ist das beides das selbe??? 
gungl antwortete am 8. Mai, 11:30:
@kdany
*hmmm* um ausnahmsweise mal ernst zu sein habe ich das gefühl immer dann, wenn ich zu lange von meiner freundin getrennt bin. ich freue mich auf ein wiedersehen und es kribbelt im bauch. das hat was bei mir mit zuneigung zu tun und vertrauen. ein gefühl, dass mich bei ihr keine meiner täglichen probleme verfolgen. es ruft der betrieb nicht an und sag: spiel wieder feuerwehr oder so ähnlich, oder was hast du wieder für einen scheiss gebaut?!
eifersucht ist meiner meinung nach auch nur dann da, wenn einem die betreffende person was wert ist. 
 

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